Hundetrainer

Unsere Hundeexperten wurden gefragt

Warum bist du eigentlich Hundetrainer, bzw. Hundeexperte geworden?

Darum ist Ute Heberer Hundetrainerin geworden

Ute Heberer
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Ich wollte das NIE, NIE IM LEBEN! Mein Herz schlug für Hunde, und denen wollte ich helfen. Umsetzen konnte ich dies als ehrenamtliche Tierheim-Leitung und der direkten Arbeit am Hund. Es ergab sich aber immer öfter, dass Hunde bei uns ins Tierheim abgegeben werden sollten. Die Hunde galten als schwierig, unverträglich, bissig. Ich nahm sie an und erkannte oft, dass sie gar nicht so schwierig waren und mit ein bisschen Erziehung ganz tolle Begleiter wurden, die bei den neuen Besitzern auch kaum Probleme machten.


So merkte ich irgendwann, wenn ich den Besitzern helfe, behalten sie ihre Hunde und sie müssen nicht ins Tierheim. Wenn es auch für manchen Hund die bessere Lösung darstellt!

Irgendwann zog ich um, mein Arbeitsplatz in einer Tierarztpraxis war einfach zu weit, um täglich dort hin zu fahren, und so entschied ich, mich selbständig zu machen und eine Hundeschule zu eröffnen. Denn „mit Hund arbeiten“ konnte ich am besten, „mit Mensch arbeiten“ musste ich probieren. Zunächst mit großen Zweifeln, aber jetzt mit ebenso großer Leidenschaft bin ich mit Leib und Seele Hunde- und Menschentrainer und kann mir keine andere Arbeit mehr vorstellen!

Petra Krivy hat geantwortet

Ich sehe mich eigentlich nicht als „Trainer“, sondern eher als Berater - Berater von Menschen mit Hunden! Ich trainiere weder den einen, noch den anderen. Vielmehr schule ich den Halter, seinen vierbeinigen Partner (besser) zu verstehen und lesen zu lernen. Angefangen hat für mich alles als „schleichender Prozess“: immer Interesse und Wissbegierde, immer neugierig auf Hintergründe und Zusammenhänge.

Durch den Kontakt zu Günther Bloch in den 1980er Jahren und in der Folge zu weiteren „Hundefreaks“, wuchs das Verlangen nach mehr Wissen immer weiter. Und damals gab es nicht solche Fülle an Angeboten wie heute! Und das Wissen weiterzugeben, war dann die logische Konsequenz. Der Rest war Karma  ;-)

Als „Experte“ möchte ich mich eigentlich gar nicht bezeichnen, Experten sind meist recht eng gefasst spezialisiert. Vielmehr sehe ich bei mir in vielen Bereichen mehr Ein- und Überblick als dies ein „normaler“ Hundebesitzer hat. Dies resultiert aber in erster Linie auf jahrzehntelanges Beobachten und Lernen und der daraus resultierenden Erfahrung. Und man lernt wirklich NIE im Leben aus......

Dr. Irene Sommerfeld-Stur hat folgendes geantwortet

„Auf den Hund gekommen bin ich privat und beruflich erst relativ spät. Und das obwohl das Interesse an Hunden schon in frühster Kindheit geweckt wurde. Es war Remo, der Foxterrier meines Onkels, bei dem ich gelegentlich ein paar Ferientage verbrachte, der die Initialzündung lieferte.

Dann gab es eine lange Hundepause, denn zu Hause gab es von Seiten der Eltern zu Hunden ein striktes „Nein“, und beruflich hatte ich mich nach dem Abschluss meines Studiums zunächst mit der Genetik von Nutztieren beschäftigt. Privat hatte ich zu der Zeit bereits einen Hund, denn das Institut für Tierzucht, an dem ich nach Beendigung meins Studium arbeitete, hatte einen sehr hundefreundlichen Chef, der die Mitnahme von Hunden zur Arbeit gestattete.

Und eben dieser Chef war es dann auch, der mich beruflich auf den Hund brachte. Es schlug mir vor, mit ihm gemeinsam ein Buch über Hundezucht zu schreiben. Ich stimmte zu, in der naiven Vorstellung, dass zwischen Hunden und Nutztieren kein so großer Unterschied sein könne.

Das Buch wurde ein Erfolg und obwohl ich recht schnell drauf gekommen bin, dass zwischen Hundezucht und Nutztierzucht ein himmelweiter Unterschied besteht, haben mich die Hunde beruflich und auch privat bis heute nicht mehr losgelassen.“

Das meint Dr. Marie Nitzschner

Ich habe mir schon immer gewünscht „was mit Hunden“ zu machen, hatte allerdings keine konkreten Pläne. Ursprünglich wollte ich Tiermedizin studieren. Da meine Abi-Noten allerdings nicht dem Numerus Clausus entsprachen und ich nicht noch länger auf einen Studienplatz warten wollte, entschied ich mich dann doch für (Verhaltens‑)Biologie.

Während des Studiums brauchte ich eine Praktikumsstelle und meine Oma brachte mich auf die Idee bei der Hundeforschungsgruppe am Max‑Planck‑Institut nachzufragen. Das war das Beste, was mir passieren konnte (DANKE OMA!). Der Rest war Zufall und ganz viel Glück. Da gerade Bedarf bestand und ich mich offensichtlich nicht ganz blöd angestellt habe, bekam ich direkt nach dem Praktikum eine Stelle als studentische Hilfskraft und durfte auch gleich die erste Studie selbst durchführen.

Nach einigen Jahren HiWi-Tätigkeit machte ich dann auch meine Diplomarbeit dort und es folgte die Doktorarbeit. Es ist einfach irgendwie alles passiert. Und ich bin sehr glücklich darüber  :)

Das schrieb Harry Meister

Als normaler Hundehalter einer Rottweilerhündin bin ich in den fast vierzig (40) Jahren quasi da hineingewachsen.

Damals als junger Schutzdiensthelfer, mit sehr viel Ambitionen. Da lernte ich die damals eher aversiven Interaktionen mit Hunden kennen. Dabei setzte ich mich mit dem Wesen des Hundes sehr intensiv auseinander und lernte die verschiedenen Spezialitäten der Gebrauchshunderassen kennen. Später hatte ich die Idee, die Ausbildungspraktiken in den Klubs etwas zu verändern, evtl. tiergerechter zu gestalten. Dabei befasste ich mich eingehend mit der Welpen- / Junghundeentwicklung und fing an zu züchten.

Diese Tätigkeit wiederum veranlasste mich den Weg des Wesensrichter und Ausstellungsrichter zu begehen und arbeitete mich in dieser Funktion zum Hauptzuchtwart im Rottweiler-Klub. In dieser Zeit kam ich überall auf der Welt herum und sammelte so meine Erfahrungen.

Immer häufiger wurde ich um Rat gefragt, oder konnte zusammen mit den Besitzern die Hunde in die entsprechende Richtung arbeiten. Tausende von Kilometer und Stunden der Weiterbildung, ob an Seminaren, Kursen oder Schulungen bereicherten meinen Fundus an Methoden, Modellen oder Tricks. Unendlich dankbar durfte ich all die einflussreichen Kynologen der damaligen Zeit, persönlich kennenlernen und von ihrem Wissen und Umgang mit Hunden profitieren. Noch heute bin und bleibe ich inspiriert von diesem unerschöpflichen Wissen mehr zu erfahren.

Der Schritt auf den Übungsplatz als Übungsleiter war nicht mehr gross. Zusammen mit vielen Hundekollegen und Kolleginnen entwickelten wir Ausbildungs- und Erziehungskonzepte, die dem einfachen Hundehalter helfen sollten den eigenen Hund «in den Griff» zu bekommen. Dies alles geschah «im Nebenamt» ohne Entgelt, bis eines Tages die Diensthundestaffel der Polizei anfragte, ob ich allenfalls die Ausbildung der Hunde und Hundeführer übernehmen würde.

Ab da musste ich mich entscheiden; sicherer Beruf mit fixem Einkommen oder Hundetrainer im Vollzeitjob. Dieser Herausforderung konnte ich nicht widerstehen und ich habe diesen Schritt nie bereut. Ich freue mich noch heute über jeden einzelnen Tag an dem ich Menschen und Hunde helfen kann eine bessere Lebensqualität zu erreichen. Bis heute bin und bliebe ich der Rasse Rottweiler treu, genauso meinem Kredo «was in der Praxis taugt; gibt dem Wissen recht»

Anita Balser schrieb

Als ich vor fast 25 Jahren begonnen habe als Hundetrainerin zu arbeiten, sah das Hundeschulangebot in Deutschland völlig anders aus als heute. Mein erster Hund Nero, ein großer, schwarzer Schäferhund aus dem Tierheim ging in Beschädigungsabsicht auf andere Hunde los und ich suchte verzweifelt nach Hilfe. Hundeschulen gab es schlicht keine und in den ortsansässigen Vereinen konnte oder wollte mir nach der ersten Teststunde Nero „live und in Farbe“ niemand helfen.

Ich konnte nur früh morgens oder spät abends mit ihm spazieren gehen um sicher zu stellen, dass ich niemanden mit Hund traf und damit in Gefahr brachte. Bis zu seinem Tod waren das viele Jahre gefüllt mit Verzweiflung, Angst und Stress für beide Seiten. Meine Motivation war und ist Menschen zu einem Weg mit Hunden einzuladen der sie vor solchen Emotionen, wie ich sie damals erlebte bewahrt oder sie davon befreit.

Heute bin ich Hundetrainerin, weil es nichts gibt, was ich mehr liebe und zu dem ich mich mehr berufen fühle als Menschen und Hunde in die größtmögliche Freiheit für beide Seiten zu begleiten.

Eine Freiheit, die Nero und ich niemals hatten. Danke Nero, ohne Dich wäre ich heute nicht die, die ich bin.

Aus diesen Gründen wurde Christel Löffler Hundetrainerin

Vor ca. 20 Jahren hat diese spannende Reise begonnen. Ich habe als Pferdetrainer und als systemischer Coach tiergestützt mit dem Medium Pferd gearbeitet. In verschiedenen Teamcoachings, bei denen ich meine eigenen Hunde dabei hatte, habe ich auch gemerkt, wie perfekt Hunde Menschen trainieren können. Vor allen Dingen bei Persönlichkeitsentwicklung oder Themen wie Motivation und Konfliktmanagement sind sie die idealen Co Trainer. Ich fing an zusätzlich kynologische Seminare zu besuchen und mich auch im Coaching weiter zu bilden.

In dieser Zeit arbeitete ich auch in einer Klinik für Krebskranke und wurde immer wieder mit den unerfüllten Wünschen der Patienten konfrontiert. Mit Sätzen wie: "ich habe mir nie genügend Zeit genommen, ich habe mich nicht getraut...." haben die Patienten auch mich berührt und waren für mich letztlich der Auslöser, meine Berufung zu leben und ein Mix aus Coach und Hundetrainer zu werden. ;-).

Besonders traumatisierte, aggressive oder extrem jagende Hunde lagen mir  am Herzen. Die Firma „Dialog zwischen Mensch und Tier“ wurde geboren und ist nun mit 17 Jahren ein FirmenTeenager

Kate Kitchenham hat geantwortet

Bei mir war das klassische Frühprägung. Meine Eltern haben aus England eine Labrador Hündin mitgebracht, die dann in Hamburg ihre beiden Würfe in meiner Kleinkind-Zeit hatte. Ich bin zwischen diesen tollen blonden und schwarzen Geschwistern herumgekrabbelt und beim zweiten Wurf gelaufen, hab meinen Mittagsschlaf mit den Welpen gehalten in der Wurfkiste – und brauche dementsprechend Hunde lebenslang um mich herum, um mich geborgen und gut zu fühlen.

Früh klar war für mich auch, dass ich Verhaltensbiologie studieren möchte – eigentlich wollte ich mich auf Primatologie konzentrieren und plante, Deutschland aus Afrika mit spannenden Artikeln zu versorgen. Aber dann kam meine Tochter im Studium dazwischen und so habe ich mich auf lokale Tiere konzentriert, die ich durch Gassigänge mit meinem Hund Rupert überall antraf: Hunde & ihre Menschen! 

Entsprechend habe ich meine Abschlussarbeit über die “Motiviation zur Hundehaltung in der Stadt“ geschrieben und daraus ist dann mein erstes Buch entstanden. Es folgten sechs weitere Bücher und dann kam 2007 auch noch das Magazin DOGS auf den Markt – so kam das alles ziemlich gut zusammen.

Hundetraining habe ich immer für Privatleute und auf Anfrage Kurse in der Hundeschule hier in Lüneburg gegeben – aber mein Schwerpunkt war eher das Sammeln neuer Erkenntnisse und publizieren, zuerst schriftlich, heute hauptsächlich für TV-Dokumentationen oder serielle Formate. Ich liebe es, meine Nase immer wieder in neue Studien zu stecken, mit Forschern und Fachgrößen zu reden, den Horizont beständig zu erweitern … herrlich, dass dies bei mir immer noch jeden Tag an der Seite von Hunden geschieht! Was für ein Glück!

„Ein Hund ist immer
das Spiegelbild seines Menschen.“

© Oliver Jobes, Erziehungs- und Verhaltensberater