Homöopathie bei Hunden

Homöopathie bei Hunden

Welche Erfahrungen hast du bisher damit gemacht?

Irene Sommerfeld-Stur meint

Was Homöopathie betrifft, sehe ich mich persönlich als Agnostikerin. Das heißt, dass ich grundsätzlich  von der Wirkung homöopathischer Mittel zwar nicht überzeugt bin, aber auch nicht der fixen Überzeugung bin, dass homöopathische Mittel nicht wirken. Aus wissenschaftlicher Sicht sehe ich das Problem, dass die bisher verfügbare Studienlage – soweit ich sie einschätzen kann – zwar keine konsistente Evidenz  für die Wirkung homöopathischer Interventionen liefert, aber auch  nicht – wie das gerne behauptet wird -  eindeutige Beweise der Nichtwirkung.

 Was meinen persönlichen Umgang betrifft so habe ich homöopathische Mittel bei mir und auch bei den Hunden schon des Öfteren eingesetzt, mal mit, mal ohne erkennbaren Erfolg.

Petra Krivy schreibt

Ich habe seit über 30 Jahren immer eine Homöopathische Taschenapotheke dabei. Es gab schon viele Situationen, wo ich sie zu schätzen lernte - und zwar für Mensch UND Tier! Arnika hilft gut bei einem vertretenen Fuß oder einer geprellten Pfote, Pulsatilla lindert "Frauenbeschwerden" und hilft auch der Hündin in manchen Situationen. Und als Erstversorgung bei Insektenstichen schwöre ich auf Vespa Crabro und Apis Mellifica. Ich schätze die Möglichkeiten, die Homöopathie bietet. Doch gibt es auch Grenzen, die es zu erkennen und zu berücksichtigen gilt.

Maria Hense schreibt

Wenn sie durch eine sehr erfahrene Person ausgewählt werden, können sie sehr hilfreich sein.
Ich habe das Glück, eine sehr erfahrene naturheilkundliche Tierärztin in der Nähe zu haben.
Wie jedes Medikament können Homöopathika eine Verhaltensberatung oder Training ergänzen, jedoch nicht ersetzen.

Frank Wieborg meint

Ich hätte gerne einen richtig guten Profi in meinem Netzwerk um meine Kunden bei Bedarf auch weiter zu empfehlen. Ich habe großen Respekt vor Homöopathie. Aussagen wie: „ Schaden kann es ja nicht…“ halte ich für gefährlich. Denn wenn ich von der Homöopathie überzeugt bin, dann sollte ich auch wissen, dass eine falsche Dosierung, oder das falsche Mittel auch negative oder gar katastrophale Auswirkungen haben kann.

Ich bin in meinem anderen Leben Maschinenbautechniker und da gelten die Regeln der Mathematik und der Physik. In meiner Ausbildung bei Dogument habe ich dann aber Situationen erlebt, die nicht mehr nach diesen Regeln erklärbar sind. Dazu gehört auch die Homöopathie. Auch wenn eine Wirkung im Labor nicht nachweisbar ist, bietet sie einen Weg der einem Techniker versperrt bleiben kann, wenn er nicht bereit ist seinen Horizont zu erweitern.

Vanessa Engelstädter hat geantwortet

Das wohl größte ideologisch besetzte Thema…

da es manchmal mit der Wirkung von pflanzlichen Mitteln verwechselt wird oder einige Menschen in dem Zusammenhang auch von Akkupunktur sprechen, hier noch mal die allgemeine Beschreibung der Homöopathie: Ähnliches soll mit Ähnlichem geheilt werden. Dabei werden, aufgrund der oft giftigen Eigenschaften, die Mittel sehr stark verdünnt. Sticht zum Beispiel ein Insekt, wird nach diesem Prinzip das stark verdünnte Gift der Biene (Apis mellifera) verabreicht. Fairerweise muss man sagen, dass gut ausgebildete Heilpraktiker sich viel Zeit nehmen, oft eine umfassende Anamnese machen und auch mit geringeren Verdünnungen arbeiten.

Rational und pragmatisch nach Faktenlage argumentiert, gibt es nicht eine korrekt durchgeführte Studie, die eine Wirkung der Homöopathie über den Placeboeffekt hinaus nachweist. Doch bevor man den sogenannten Placeboeffekt belächelt, sollte man lieber sagen: zum Glück gibt es ihn. Dieser Effekt hat ein enorme Wirkkraft, schon allein das aktive und empathische Zuhören verändert krankmachende oder schmerzhafte Prozesse im Gehirn und Körper (Koyama et al. 2005; Zubieta et al. 2005 und Benedetti et al. 2005). Also etwas, was ein sich zeitnehmender und zuhörender Heilpraktiker den meisten Ärzten voraus hat. Bei unseren Hunden nennt sich der Effekt dann Placebo by proxy und wird ausgelöst durch die positive Einstellung und den hoffenden Glauben der Bezugsperson: je enger der Kontakt durch Bindung ist, desto stärker der Effekt.

Ich selber nutze Traumeel für stumpfe Verletzungen und Arnika bei kleineren Wunden. Das habe ich damals bei meinen Kindern angefangen und bei meinen Hunden so fortgeführt. Ich bilde mir ein, es könnte wirken und es gibt mir ein tätig werdendes Gefühl ;-)

Kriminell finde ich es, wenn mit der Homöopathie Scharlatanerie betrieben wird und selbst Ärzte/innen (oder Hundetrainer/innen) auf Verkaufsveranstaltungen von Wunderheilungen berichten, die dann natürlich viel Geld kosten. Ist der geliebte Hund unheilbar erkrankt, greift man nach jedem Strohhalm. Das habe ich leider im Kundenkreis erleben müssen… der Geldbeutel war dann leer und die Ernüchterung (und der Scham) folgte auf den Fuß.

Susanne Last meint

Da hast Du mich aber heiß erwischt als Tierheilpraktikerin mit wissenschaftlichen Ambitionen...Mein Sohn hat es damals als er etwa 7 Jahre alt war, ziemlich gut auf den Punkt gebracht: Ich hatte gerade versucht, ihm zu erklären, was Homöopathie ist, da erklärte er es mir: "Mama, wenn ich einen Apfel habe und den immer und immer wieder teile, dann bleibt doch immer etwas übrig, solange ich es teilen kann...vielleicht hat die Wissenschaft nur nicht die richtigen Geräte, um am Ende noch etwas davon zu finden." - Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Trotzdem - Homöopathie ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen, das galt und gilt jedoch auch für andere Dinge, solange man nicht die Gerätschaften hat, sie nachzuweisen, gab oder gibt es sie trotzdem, auch wenn sie nicht bekannt sind.

Ich könnte mir vorstellen, dass - ich nenne das jetzt mal "Information" ohnehin schwierig ist, nachgewiesen zu werden. Vieles von psychologischen Phänomenen, die wir kennen, ist nicht nachweisbar...oder wie setzt sich Liebe zusammen, wie weise ich sie nach? Aber alle wissen, dass es sie gibt...

Meine Erfahrungen? Die sind im Wesentlichen gut. Ich habe viele Erfahrungen sammeln können, bei Pferden, Hunden und Katzen in der Homöopathie und Naturheilkunde. Was letztlich geholfen hat, weiß ich nicht. Die unglaublichste Geschichte habe ich mit Homöopathie allerdings bei einem Menschen mit einer Hochpotenz erlebt (Hochpotenzen werden zur Beeinflussung der Psyche eingesetzt), seitdem halte ich nichts mehr für unmöglich. 

Ich persönlich habe der Homöopathie viel zu verdanken. Daher hat sie für mich eine feste Daseinsberechtigung, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf: "Wer heilt, hat Recht" und - keiner weiß, ob und was bei der Homöopathie wirkt.

„Ein Hund ist immer
das Spiegelbild seines Menschen.“

© Oliver Jobes, Erziehungs- und Verhaltensberater