Zecken beim Hund

Zecken bei Hunden

was nutzen unsere Hundeexperten gegen diese Plagegeister?

Maria Hense schreibt

Meine Hunde bekommen seit kurzem täglich Vitamin-B-Komplex. Sie haben sehr selten Zecken. Bis Mitte Mai hatte jeder von ihnen nur 2 Zecken. Seit der Gabe der Vitamine gabs bisher keine.


Ich rate meinen Patientenbesitzern ebenfalls zu B-Vitaminen. Außerdem sollen sie ihre körpermedizinischen Tierärzte fragen, wie hoch der Zeckendruck ist, und welches Präparat sie empfehlen.

Frank Wieborg meint

Wir haben schon vieles ausprobiert, Bernsteinhalsbänder, Kokos-Öl, Spot Ons, Scalibor Halsbänder,....

Einen verlässlichen Schutz habe ich bisher nur mit dem Halsbändern erlebt…

Hunde die chemische Mittel nicht vertragen haben, habe ich bisher noch keine kennengelernt. Jedoch schon ein paar Hunde, die aufgrund eines Zeckenbisses sehr krank wurden oder sogar sterben mussten. Ich denke es ist von Fall zu Fall abzuwägen, ob das Zeckenrisiko in der jeweiligen Region sehr groß ist oder nicht. Auch sollten Naturheilmittel durchaus ausprobiert werden. Ich habe Kunden kennengelernt, die auf auf Kokos-Öl schwören, andere auf ätherische Öle und eine, die ihren Hund mit Magnetschmuck ungezieferfrei gehalten hat.

Am Ende ist es doch eine Glaubensfrage. Meine erwachsenen und gesunden Hunde bekommen momentan die weißen Halsbänder an. Wenn sie irgendwann sehr alt und vielleicht sogar kränklich sind, würde ich sie damit nicht mehr belasten.

Angelika Lanzerath hat geantwortet

Wenn man im Internet unterwegs ist, treffen dort die Meinungen hart aufeinander. Der eine ist generell gegen eine Zeckenbekämpfung , der andere dafür. Ich bin der Ansicht, dass das jeder für sich und individuell entscheiden sollte.

Ich habe vor Jahren eine 19 Monate alte Hündin an Babesiose verloren, ihr war trotz Gegenmittel nicht mehr zu helfen. Eine zweite Hündin, die ebenfalls erkrankte, konnte gerettet werden. Seitdem habe ich jetzt natürlich große Sorge, dass so etwas noch einmal passiert. Ich bin 1 oder 2 Mal im Jahr mit meinen Hunden in Ungarn, wo gerade die Auwaldzecke sehr weit verbreitet ist. Also versuche ich meine Hunde zu schützen.Bei langhaarigen Vierbeinern mit viel Unterwolle ist es sehr schwierig, Zecken einfach mal so abzusammeln. Die sind nach kürzester Zeit schnell im Fell verschwunden. Aufgrund der schlimmen Erfahrung, die ich leider machen musste, greife ich zu Zeckenhalsbändern. Die von mir ausprobierten Spot-On-Präparate , egal wie sie hießen, führten zu Hot-Spots an der Auftragstelle.

Die neuerdings so empfohlenen Tabletten wende ich nicht an. Wenn diese vom Hund nicht vertragen werden, besteht keine Möglichkeit, sie wieder zu entfernen. Natürlich gibt es viele Hunde, die keinerlei Probleme damit haben, aber ich persönlich probiere es erst gar nicht aus (Krampfanfälle im Kundenkreis auch nach Spot-Ons kurze Zeit nach Einnahme und Auftragen). Selbstverständlich kann es auch zu Problemen bei Halsbändern kommen.So reagierte einer meiner Hündinnen 3 Stunden nach Anlegen mit „Rückwärtshusten“ stundenlang, bis ich endlich auf die Idee kam, dass das am Halsband liegen könnte. Ich entfernte es , und kurze Zeit später hörte das „Husten“ auf. Um sicher zu gehen, dass das nun wirklich an dem Halsband gelegen hatte, legte ich es noch einmal an, und siehe da = dieselbe Reaktion. Ich habe dann zu einer anderen Firma gewechselt, und meine Hündin verträgt dieses Band ohne Probleme.

Natürlich habe ich auch Schwarzkümmelöl ausprobiert ( ins Futter nicht auf das Fell) und war im 1. Jahr absolut begeistert. Meine Damen hatten so gut wie keine Zecken mehr! Im Folgejahr jedoch schien die Wirkung total zu versagen! Lag es nur daran, dass im 1. Jahr ein sehr geringes Zeckenaufkommen war? Ich gehe stark davon aus.

Amüsiert sehe ich des öfteren Kundenhunde mit Bernsteinhalsbändern . Zugegeben, es sieht sehr hübsch aus, aber die Wirkung...............? Der Bernstein soll einen harzähnlichen Geruch abgeben, den die Zecken meiden. Da Zecken kein eigentliches Riechorgan haben, dürfte ihnen das ziemlich schnuppe sein. Dann entstünde durch das Tragen eine leichte statische Aufladung, die die Zecken ebenfalls meiden würden. Na ja, bei der minimalen Größe der Halsbänder ist diese erhoffte Aufladung so gering (wenn sie überhaupt stattfindet) dass auch das die Zecken nicht fernhalten wird.Wie steht es schon in der Bibel : Der Glaube hat dir geholfen!

Aber wie schon erwähnt, sie sehen (bei kurzhaarigen Hunden) ausgesprochen hübsch aus, bei langhaarigen sieht man sie ja leider nicht. Ich käme nie auf die Idee, diese Hundehalter umstimmen zu wollen. Warum auch, jeder soll sich das aussuchen, was seiner Meinung nach für seinen Hund das Beste ist ,und wovon er überzeugt ist.

Susanne Last meint

Man fragt sich ja, wozu diese Biester eigentlich gut sein sollen und kommt nach reiflicher Überlegung zu den Schluss, dass sie vermutlich gar keinen Nutzen in dieser Welt haben und stattdessen nur Unheil anrichten. Doch aus naturwissenschaftlicher Sicht hat alles einen Sinn, auch wenn er sich uns nicht direkt erschliessen mag.

Die Natur ist darauf ausgelegt, ständig neue Variationen hervorzubringen, um sich weiterzuentwickeln. Es ist ein ständiger Wettlauf zwischen Anpassung und Veränderung. So haben auch Zecken und die mit ihnen verbreiteten Krankheiten einen "Sinn", nämlich Lebewesen, die dem nichts entgegenzusetzen haben, an ihrer Fortpflanzung durch Krankheit zu hindern. Nun möchte ich selber nicht an so etwas erkranken oder gar sterben und will das natürlich auch nicht für meinen Hund und meine anderen Tiere.

Da ich sehr ländlich wohne, ständig im Gebüsch und hohen Gras unterwegs bin und meine Tiere - ich habe 3 Katzen, einen Hund und ein Pferd, sehr viel mit Zecken zu tun haben, ich aber kein Freund von hysterischer Prophylaxe bin, ist es bei mir eher ein Hin- und Her. Ich harre der Dinge und mache außer Absammeln und Töten der Zecken genau so lange nichts, bis ich eine dicke fette ekelhafte vollgesogene Zecke irgendwo finde. Dann überkommt mich der absolute Ekel und zumindest meine Katzen und der Hund werden sofort behandelt (Spot-on oder auch Bravecto, welches mein Hund im Gegensatz zu Frontline z.B. wirklich gut verträgt).

Zum Glück war das in der Vergangenheit nicht so häufig notwendig. Ich gestehe, ich habe zu Zecken kein wirklich gutes Verhältnis, denn ein guter Freund der Familie ist nach einem Zeckenstich an Borreliose erkrankt. Ich habe das relativ nah miterlebt, wie sehr sein Leben beeinträchtigt ist durch die ständigen Schübe.

Das ist nicht schön und wünsche ich keinem. Daher versuche ich, so weit es geht, die Biester von allem Lebenden in meiner Nähe fernzuhalten.

Kate Kitchenham hat geantwortet

Meine Hunde werden nach Spaziergängen in gefährlichen Gebieten kurz inspiziert, haben sie eine Zecke, wird sie abgesammelt oder gegebenenfalls rausgedreht.

Ansonsten tragen sie nur in der Sommerzeit ein Halsband, das auch gegen Sandmücken schützt – weil wir jede Sommerferien nach Südfrankreich fahren, wo diese Insekten weit verbreitet sind. Ansonsten mache ich den Rest des Jahres nix – und habe wahrscheinlich genau so viele oder wenige Zecken, wie Hunde, die Bernsteinketten tragen, mit irgendwelchen Ölen eingerieben werden oder Spot-Ons bekommen.

Ich bin aber auch grundsätzlich eher der zurückhaltende Typ, was den Einsatz von natürlichen Hilfsmitteln oder auch Medikamenten angeht.

Carina Kolkmeyer schreibt folgendes

Ich fahre sehr gut mit Kokosöl. Sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet hilft es bei unserer Parson-Russel-Hündin sehr gut gegen Zecken. Dafür gibt's (nur ab und zu) eine kleine Menge Öl übers Futter und zusätzlich reibe ich sie damit ein (insbesondere Bauch-, Hals- und Beinregion).

„Ein Hund ist immer
das Spiegelbild seines Menschen.“

© Oliver Jobes, Erziehungs- und Verhaltensberater